16 Tage gegen Gewalt an Frauen*
Die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen*“ thematisieren dieses Jahr Mutterschaft und Gewalt.
Mit der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ thematisiert die feministische Friedensorganisation (cfd) geschlechtsspezifische Gewalt. Dieses Jahr stehen besonders die Mütter im Fokus.
Körperliche und seelische Gewalt ist auch heute noch für viele Frauen und Mädchen weltweit Alltag. Die vor gut drei Jahren in Gang gekommene #MeToo-Bewegung, hat ein Licht darauf geworfen, wie viele Frauen von sexueller Gewalt betroffen sind, und wie tief frauenverachtende und ausbeuterische Haltungen und Verhaltensweisen noch immer im alltäglichen Umgang sowie auch in medialen und kulturellen Bildern verankert sind. Die Schweiz ist davon nicht ausgenommen.
Seit 1981 findet jährlich am 25.11. der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen statt. In der Schweiz lancierte die feministische Friedensorganisation (cfd) 2008 die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, die seither jährlich am 25.11. startet. Cfd engagiert sich damit gegen die Verharmlosung und Tabuisierung von geschlechtsspezifischer Gewalt.
In diesem Jahr gilt das Augenmerk besonders den Gefährdungen und Gewalterfahrungen, denen speziell Mütter ausgesetzt sind.
Das Anliegen, Gewalt gegen Frauen - und besonders gegen Mütter - zu bekämpfen, hat in der gegenwärtigen Corona-Krise eine erhöhte Dringlichkeit. Für vorbelastete Familien ist die Pandemie ein zusätzlicher Stressfaktor. Ob sie zu mehr häuslicher Gewalt geführt hat, dazu gibt es bislang nur Indizien. So hat die Polizei – mindestens bis Mitte Jahr – in den meisten Kantonen keine signifikante Zunahme der Meldungen im Bereich häusliche Gewalt festgestellt. Hingegen sind Frauenhäuser wie auch ambulante Beratungsstellen überlastet.
Während Schwangerschaft und Geburt sind Frauen erhöhten Gewaltrisiken ausgesetzt. Eine Geburt ist eine Ausnahmensituation, in der Schutz und Rücksicht besonders wichtig sind. Gerade wenn es um schmerzhafte Eingriffe und Untersuchungen geht, ist die Gefahr von Übergriffen gross, wie eine aktuelle Untersuchung aus der Schweiz zeigt. Gewaltsame oder anderweitig negative Erfahrungen können bei Betroffenen Folgebelastungen mit sich bringen, wie etwa ein erhöhtes Risiko für postpartale Depression. Am 25. November wird deshalb ebenfalls der „Roses Revolution Day“ begangen, der Respektlosigkeit und Gewalt in der Geburtshilfe ins Bewusstsein rufen soll. Dies ist umso wichtiger, als In den meisten Fällen von häuslicher Gewalt die Gewaltspirale bei der ersten Schwangerschaft beginnt.
Damit Gewalt gegen Frauen beendet werden kann, sind politische Weichenstellungen wie etwa die Revision des Sexualstrafrechts unumgänglich, aber damit ist es nicht getan. Es liegt auch an den Männern, an einer Kultur mitzuarbeiten, in der Gewalt gegen Frauen und Mädchen keinen Platz hat.
Die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen*“ thematisieren dieses Jahr Mutterschaft und Gewalt.
Mit der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» soll dieses Jahr der Fokus auf das Thema Mutterschaft und Gewalt gelegt werden. Gerade die Corona-Pandemie führe zu einer Mehrfachbelastung von Müttern und zeige, dass Gewalt in den eigenen vier Wänden präsent sei.
Der heutige 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. In diesem Jahr befürchten Opferstellen eine Zunahme der häuslichen Gewalt während der Lockdowns und Shutdowns in vielen Ländern. In der Schweiz gibt es noch keine belastbaren Zahlen dazu – aber eine auffällige Stille während des Shutdowns vom Frühling.
Häusliche Gewalt während Corona
Christine Meier von der Stiftung gegen Gewalt an Frauen und Kindern erklärt, warum der grosse Ansturm erst nach dem Lockdown kam - und wie auch einer positiv getesteten Frau geholfen werden konnte.
Rund 3 Prozent der Frauen in Deutschland wurden in der Zeit der strengen Kontaktbeschränkungen zu Hause Opfer körperlicher Gewalt. In 6,5 Prozent aller Haushalte wurden Kinder gewalttätig bestraft. Dies zeigt die erste große repräsentative Umfrage der Technischen Universität München (TUM) zu häuslicher Gewalt während der Corona-Pandemie.
Das multiperspektivische Handbuch führt in die Erscheinungsformen und Hintergründe häuslicher Gewalt ein und gibt einen Überblick über frühe Hilfen, Vorgehen beim Gewaltschutz, medizinische Versorgung, Beratung und Therapie. Expertinnen und Experten aus Praxis und Wissenschaft erklären Grundlagen, zeigen Versorgungsbedarfe auf und stellen anhand konkreter Fallbeispiele Handlungsansätze vor. Zusammen mit Beiträgen zu Förderprogrammen und Forschungsprojekten auf Bundes- und EU-Ebene bildet das Buch ein umfassendes Nachschlage- und Standardwerk für alle Berufsgruppen, die mit häuslicher Gewalt in Berührung kommen.
Die meisten Frauen bewerten ihr Geburtserlebnis positiv. Doch gut jede Vierte macht negative Erfahrungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Schweizer Studie.
2019 registrierte die Polizei in der Schweiz 1’178 Vergewaltigungen* an Frauen. Das sind mehr als drei Vergewaltigungen jeden Tag. Kämen alle Betroffenen an einem Ort zusammen, würden sie ein ganzes Dorf bevölkern: beispielsweise Haldenstein.
Jelena, Jamila und Sarah sind im Asylsystem nicht sicher
Die Schweiz denkt geflüchtete Frauen nicht mit, sondern nimmt Männer als Massstab. Deshalb blendet das Asylsystem Gewalt an Frauen aus und bietet Betroffenen keinen Schutz. Auch die Gleichstellung der geflüchteten Frauen mit Männern ist nicht garantiert. TERRE DES FEMMES Schweiz fordert Gerechtigkeit für alle Geschlechter!