Fachinformationen Fokusartikel

Zuhause alt und glücklich werden

März 2020

Viele Menschen möchten im Alter möglichst lange zuhause wohnen bleiben können. Eine vorausschauende Alterspolitik sollte deshalb die Bedürfnisse von älteren Menschen beim Wohnen in den Mittelpunkt rücken.

Ältere Menschen, die auf dem Wohnungsmarkt eine Wohnung suchen, finden nur schwer eine, die auch bei zunehmenden Mobilitätseinschränkungen für sie geeignet ist. Eine solche Wohnung sollte auch mit einer bescheidenen Rente bezahlbar sein. Denn das durchschnittliche Renteneinkommen beträgt gemäss Bundesamt für Statistik  im Moment lediglich 3476 CHF pro Monat. Zudem diskriminieren viele Liegenschaftsverwaltungen bei der Vergabe von frei werdenden Wohnungen ältere Menschen. 

Aber nicht nur hindernisfreie Wohnungen sind gefragt. Ältere Menschen benötigen oft Unterstützung in ihrem Alltag. Diese kann von kleinen Handreichungen bis hin zu pflegerischen und sozialen Dienstleistungen reichen.

Da die Menschen immer älter werden und sich ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung in den nächsten Jahren weiter vergrössern wird, drängen sich grundsätzliche Überlegungen zum Thema auf. Ein Forschungsteam der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich hat in einem Bericht zusammengetragen, was Wohnungswirtschaft, Gemeinden und weitere Akteure zu einer guten Wohnsituation von Senioren und Seniorinnen beitragen können. Dabei kommen insbesondere Projekte und Initiativen zur Sprache, welche Nachbarschaften vor Ort stärken und bedarfsgerechte Serviceleistungen für ältere Menschen anbieten.

ETH Zürich

Zuhause alt werden: Chancen, Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten für Wohnungsanbieter

Für Ageing in place (zuhause alt werden) muss die Hardware und die Software stimmen. Konkret heisst dies: es braucht sowohl hindernisfreie Wohnungen und alternsfreundliche Wohnumgebungen als auch Dienstleistungen, Unterstützungsnetzwerke und Technologien, die den Be-​dürfnissen älterer Menschen gerecht werden und finanzierbar sind. Hierzu sind zukunftsfähige Geschäftsmodelle gefragt, die kooperativ ausgerichtet sind.

Presseportal-Schweiz.ch FHNW Soziale Arbeit

Studie der FHNW: Im Alter so lange wie möglich zu Hause wohnen

Eine aktuelle Studie der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW erhebt erstmals schweizweit Daten dazu, welche Bedingungen ein eigenständiges Leben im Alter begünstigen oder behindern. Dieses Wissen soll den Behörden und Organisationen dazu dienen, neue Hilfsangebote für Personen über 65 Jahren zu entwickeln.

Age Stiftung

Damit Zuhause-Älterwerden gelingt – die Gemeinde oder Region als Dirigentin des Unterstützungsorchesters?

Rechercheauftrag für Socius 2.0

Im Fokus des Programms Socius ist die Lebensphase, wenn das Älterwerden schwierig wird; wenn ältere Menschen trotz zunehmendem Unterstützungsbedarf zu Hause leben wollen oder müssen. Auf diesen Umstand sind weder unsere Sozialversicherungen noch unsere Strukturen optimal ausgerichtet. 

Modell Ansprechperson vor Ort

Eine Möglichkeit, das selbstständige Wohnen im Alter zu fördern, ist der Aufbau einer persönlichen Anlaufstelle für ältere Menschen innerhalb einer Siedlung. Häufig geht dieser Ansatz einher mit der Etablierung eines unterstützenden Nachbarschaftsnetzwerkes.

Das Age Dossier 2020 beschreibt und vergleicht verschiedene Projektbeispiele, die diesen Ansatz gewählt haben. Dabei zeigt sich: Dieser Ansatz kann sehr unterschiedlich verstanden und ausgestaltet werden. Sie reicht in den beschriebenen Beispielen vom Hauswart mit einem erweiterten Aufgabenprofil bis zu einer Pflegerin, die stundenweise im Siedlungsbüro anwesend ist. 

Hier setzt eine neue Publikation des Instituts für Soziale Arbeit und Räume der FHS St. Gallen an. In einem Forschungsprojekt hat die Hochschule verschiedene Stellen untersucht, die zum Ziel haben, die Nachbarschaft in einer Siedlung oder einem Quariter zu fördern und zu stärken. Es ist ein heterogenes Berufsfeld, das sich gerade neu entwickelt und den Fokus nicht ausschliesslich auf ältere Personen richtet. Der Bericht gibt Trägerschaften solcher Stellen eine Checkliste und unterstützt sie, ausgehend von ihren Bedürfnissen, passende Stellen zu konzipieren und zu planen. Fachpersonen im „Berufsfeld Community“ wiederum dient der Bericht, um ihr eigenes Wirkungsfeld zu definieren und ihr Aufgabenprofil zu entwickeln.

Gute Betreuung im Alter

Das Buch mit dem Titel „Gute Betreuung im Alter“ befasst sich mit rechtlichen Fragen rund um Betreuungsdienstleistungen im Alter. Es ist das Resultat einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz Soziale Arbeit. Die Autor*innen bemängeln, dass Im Gegensatz zur Alterspflege die Betreuung im Alter weder gesetzlich geregelt noch inhaltlich klar definiert sei. Das führt dazu, dass diese Dienstleistungen nicht im System der sozialen Sicherheit integriert sind, keine Qualitätsstandards definiert sind und Betreuungspersonen nicht über einen genügenden arbeitsrechtlichen Schutz verfügen.

Pro Senectute Schweiz

Senioren brauchen bezahlbare Betreuung zu Hause

Damit alle älteren Menschen die Chance auf ein langes zufriedenes Leben in den eigenen vier Wänden haben, sind gemäss einer Studie von Pro Senectute Schweiz drei Faktoren ausschlaggebend: ein funktionierendes Umfeld, ausreichende Finanzen und bedarfsgerechte Betreuungsangebote. Ohne Umdenken wird die bereits bestehende Betreuungslücke angesichts des demografischen und gesellschaftlichen Wandels noch grösser.

Gute Betreuung im Alter in der Schweiz

Eine Bestandsaufnahme

Die Betreuung und Pflege im Alter ist neben der Finanzierung der Altersvorsorge das zentrale Thema der Alterspolitik in der Schweiz. Während die Pflege seit geraumer Zeit im Fokus der gesundheits- und sozialpolitischen Diskussion steht, wird die Betreuung oft nur mitgedacht. Das Buch diskutiert die rechtliche Ebene der Betreuung und Pflege, beschreibt die darin involvierten Akteurinnen und Akteure, die Ausbildung, Rekrutierung und Entlohnung des Betreuungspersonals sowie selbstständiges, die Gesundheit unterstützendes Wohnen im Alter. Dabei wird deutlich, dass Betreuung weder gesetzlich geregelt noch inhaltlich definiert ist.

gutaltern.ch

Auftraggeber Recherchestudie «Gute Betreuung im Alter – Perspektiven für die Schweiz»: Paul Schiller Stiftung

Meist steht die Pflege im Fokus der gesundheits- und sozialpolitischen Diskussion. Die Auseinandersetzung zum Thema Betreuung im Alter steht hingegen erst am Anfang – und oft werden Pflege und Betreuung nur ungenau unterschieden. Eine Klärung ist wichtig und dringend, denn Familien und Freiwillige können die Betreuung allein nicht mehr sicherstellen: Wie sieht gute Betreuung aus? Wer ist dafür verantwortlich?

Paul Schiller Stiftung

Kosten und Finanzierung für eine gute Betreuung im Alter in der Schweiz

In der Schweiz sind 620’000 ältere Menschen auf Betreuung angewiesen, doch nicht alle können sich diese leisten. Und es werden immer mehr. Nun zeigt eine von der Paul Schiller Stiftung herausgegebene Studie, was gute Betreuung für alle Betagten kostet und wie diese beispielsweise mit einem Betreuungsgeld für Betreuungszeit finanziert werden soll. In ihrem Bericht ordnet die Stiftung die Studienresultate fachlich und politisch ein.


Zurück zur Übersicht