Wie Schweizer Städte das Hitzeproblem lösen
Klimaerwärmung in der Stadt
Städte leiden besonders unter Hitzewellen. In Zürich hat man darum einen Masterplan gegen die Überhitzung erarbeitet.
Unsere Städte sollen grüner werden. Diese Forderung hört man, wenn es darum geht, die Auswirkungen der Klimaerwärmung abzumildern oder die Biodiversität zu erhöhen. Berührungspunkte mit sozialen Anliegen finden sich dort, wo es um die partizipative Gestaltung von Grünräumen in Wohnsiedlungen oder um interkulturelle Gärten geht.
In den Hitzetagen 2019 tauchten in den Medien vermehrt Beiträge auf, die für eine gezielte Begrünung unserer Städte warben. Die Begrünung von Plätzen und Hausdächern oder gar Hausfassaden soll für angenehmere Temperaturen in den hitzegeplagten Städten sorgen.
Die höheren Temperaturen stellen nicht nur ein gesundheitliches Risiko dar. Gemäss einer Studie werden auch psychische Probleme wie Stress, Depressionen oder aggressives Verhalten begünstigt. Umgekehrt können Grünräume der Erholung dienen und unser Wohlbefinden fördern. Einen solchen Erholungsraum hat zum Beispiel die Forschungsgruppe Freiraummanagement der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) auf ihrem Campus Grüental in Wädenswil geschaffen und den Aspekt der Inklusion berücksichtigt.
Grünräume in städtischen Siedlungen sind auch Thema, wenn es um die Planung von neuen oder die Aufwertung von bestehenden Siedlungen geht. Mit gemeinschaftlich angelegten Gärten soll die Lebensqualität im Quartier und die Begegnung unter Nachbar*innen gefördert werden. 'Interkulturelle Gärten' werden angelegt, um die Integration zu begünstigen.
Aber auch ökologische Anliegen haben sich einige Städte zunehmend auf die Fahne geschrieben. Diese lassen sich meist gut mit sozialen Anliegen verbinden.
Klimaerwärmung in der Stadt
Städte leiden besonders unter Hitzewellen. In Zürich hat man darum einen Masterplan gegen die Überhitzung erarbeitet.
Hitzewellen werden künftig häufiger und heftiger in Deutschland auftreten. Schon jetzt werden unsere Städte im Sommer zu Hitzeinseln, die sich auch nachts nicht mehr abkühlen. Lösungen sind dringend gefragt - und gar nicht so leicht umzusetzen.
Die trockenen Sommer heizen unsere Städte auf. Pflanzen kühlen sie ab. Rund 10'000 Fussballfelder misst die Fläche, die man hierzulande begrünen könnte – auf Dächern.
Inklusive Grünräume für Menschen mit körperlichen Behinderungen
Als übergeordnetes Ziel will das Forschungsprogramm einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass in Zukunft Menschen mit körperlichen Behinderungen von den gesundheits-fördernden Ressourcen attraktiver Grünräume besser profitieren können.
Plädoyer für mehr Intimität und Individualisierung im urbanen Wohnumfeld
Unsere urbanisierten Lebensräume breiten sich immer mehr aus und werden immer dichter. Wenn wir mehr Wohnlichkeit in unsere Städte bringen wollen, so ist bei der Gestaltung und sozialen Nutzbarkeit der Aussenräume gerade von Wohnsiedlungen Handlungsbedarf angesagt
Vor über 30 Jahren begann in New York City die Bewegung der Community Gardens, um die zahlreichen Brachflächen in benachteiligten und ausgegrenzten Stadtteilen zu nutzbaren Gartenflächen umzugestalten. Zu den vielschichtigen Zielen gehörten, vorliegendes Brachland in der Stadt den Bewohnern nutzbar zu machen und den Menschen ein Stück Natur zurückzugeben. Weiter wurde durch den eigenen Anbau von Gemüse ein Beitrag zur Selbstversorgung sowie zu lokalen Märkten geleistet. Die Menschen lernten, Verantwortung zu übernehmen und wurden zur Selbsthilfe motiviert...
Heute leben etwa drei Viertel der Schweizerinnen und Schweizer und vier Fünftel der europäischen Bevölkerung in städtischen Räumen. Für diese Menschen ist der Kontakt mit städtischem Grün häufig die einzige Alltagserfahrung von "Natur" und beeinflusst damit ihre Ansichten über Natur entscheidend. Zudem sind Gesundheit und Lebensqualität der Stadtbewohner wesentlich von ihren Möglichkeiten der Erholung in der Natur und ihrer Erfahrung von Natur abhängig.
Der Bundesrat hat am 6. September 2017 den Aktionsplan zur Strategie Biodiversität verabschiedet
Die Massnahmen des Aktionsplans Biodiversität fördern die Biodiversität direkt (Schaffung Ökologische Infrastruktur, Artenförderung), schlagen eine Brücke zwischen der Biodiversitätspolitik des Bundes und anderen Politikbereichen (z.B. Landwirtschaft, Raumplanung, Verkehr, wirtschaftliche Entwicklung), sensibilisieren Entscheidungsträger/Innen und die Öffentlichkeit für die Wichtigkeit der Biodiversität als unsere Lebensgrundlage
Gute Beispiele und Erfolgsfaktoren
Das vorliegende Buch stellt Beispiele vor, bei denen es gelungen ist, die Förderung der Biodiversität mit den Bedürfnissen der Nutzenden in Einklang zu bringen.
Gärtnern in der Stadt. Infos und mehr...
Umweltmediziner warnt: Seelische Probleme durch Hitze düfen nicht unterschätzt werden. Die Dauer der Hitzewellen wird sich bis ins Jahr 2050 verdoppeln.
Ein Forscherteam unter Federführung des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit konnte zeigen, dass Grünflächen unmittelbar das Wohlbefinden im Alltag von Stadtbewohnern verbessern und durch eine Untersuchung der Gehirnfunktion Menschen identifizieren, die hiervon besonders profitieren.
Das Label für nachhaltiges Stadtgrün
GRÜNSTADT SCHWEIZ will Pärke, weil Menschen in grünen Stadtvierteln gesünder sind. GRÜNSTADT SCHWEIZ will mehr Bäume, weil sie Städte kühlen und Feinstaub aus der Luft filtern. GRÜNSTADT SCHWEIZ will Stadtbiotope, weil gefährdete Tier-und Pflanzenarten hier einen Lebensraum finden.