Im September 2017 berichtete der niederländische Rundfunk Zembla in einer investigativen Recherche von gravierenden Unregelmässigkeiten bei der Adoption von Kindern aus Sri Lanka in den 1980er Jahren. Im Schweizer Fernsehen zeigte eine Reportage im Frühling 2018, inwiefern auch Adoptierte in der Schweiz davon betroffen sind.
Die Erkenntnisse sind erschütternd. So sollen in Sri Lanka Mütter dazu gedrängt worden sein, ihre Kinder zur Adoption frei zu geben. Es soll sogenannte Babyfarmen gegeben haben, wo Schwangere festgehalten wurden, um Kinder für die Adoption zu gebären. Kinder sollen aus Spitälern und Heimen gestohlen worden sein. Gegen Bezahlung gaben sich andere Frauen bei der Adoptionsbehörde als Mütter aus und unterschrieben Adoptionsurkunden. Zwar stellten Schweizer Behörden bereits in den 1980er Jahren Unregelmässigkeiten fest. Kurzfristig wurden Adoptionen sistiert und Auflagen verschärft. Doch es kam zu keiner Aufarbeitung der Geschehnisse und es fanden weiterhin Adoptionen statt.
In der Deutschschweiz liefen gemäss Recherchen des Schweizer Fernsehens SRF mindestens 200 Adoptionen über die Vermittlerin Alice Honegger aus Bollingen (SG). In der Westschweiz vermittelte die Srilankerin Dawn da Silva mindestens 350 Adoptionen.