Dem Thema Verschwörungstheorien und weshalb Menschen daran glauben, widmet sich eine lesenswerte Ausgabe von Psychoscope. Interessante Einblicke in das Thema gibt auch ein Medienartikel von Swissinfo, in dem Pascal Wagner-Egger, Sozialpsychologe und Professor an der Universität Freiburg, zu Wort kommt. Demnach hat die Anzahl Menschen, die an Verschwörungstheorien glaubt, während der Pandemie nicht wesentlich zugenommen. Beziehungsweise sei es schwierig, hier genaue Zahlenvergleiche vorzunehmen. Verschiedene Studien zeigten jedoch, dass Verschwörungstheorien besonders dann einen Nährboden finden, wenn die Ungleichheit in einem Land hoch ist. Hinzu kommt, dass es in der menschlichen Natur liege, naiv und unwissenschaftlich zu denken, so Wagner-Egger. Ein weiterer wichtiger Faktor bildet das Internet. Dank ihm können sich Theorien mit enormer Geschwindigkeit verbreiten und einmal geteilte Theorien bleiben im Netzt auffindbar und präsent. Um Verschwörungstheorien zu bekämpfen, plädiert Wagner-Egger dafür, bei den Ursachen anzusetzen: soziale Ungleichheiten zu verringern, Korruption zu bekämpfen, einen unparteiischen Journalismus sowie Gewaltenteilung sicherzustellen. Weiter erachtet es der Autor eines kürzlich erschienen Fachbuches über Verschwörungstheorien wichtig, jungen Menschen beizubringen, kritisch zu denken.