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In die Armutspolitik kommt Bewegung

13.01.2025 - weniger als eine Minute Lesezeit

Sozialhilfe
Behindertenarbeit
Portrait von Martin Heiniger

Martin Heiniger

Fachredaktion Sozialinfo

Frau mit Kind im Arm steht mit besorgtem Gesichtsausdruck am Fenster.

Die gestiegenen Lebenshaltungskosten in der Schweiz belasten vor allem Haushalte mit geringen Einkommen stark. Umso wichtiger sind politische Massnahmen zur Armutsprävention.

Bund, Kantone und Gemeinden würden ihre Verantwortung zu wenig wahrnehmen, um gegen Kostentreiber wie Krankenkassenprämien und Wohnungsmieten, aber auch Armutsrisiken wie fehlende Bildung oder unzureichende Löhne wirksame Massenahmen zu ergreifen, schreibt Caritas Schweiz anlässlich der Publikation ihres Sozialalmanachs 2025.  

Caritas Schweiz begrüsst deshalb die Ankündigung des Bundesrats, die schweizerische Armutspolitik gemeinsam mit Kantonen, Gemeinden und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen weiterzuentwickeln. Dazu sollen bereits bestehende Strukturen wie die Nationale Plattform gegen Armut ausgebaut und besser koordiniert werden. Zudem wird das EDI im Auftrag des Bundesrates eine nationale Strategie zur Reduktion von Armut erarbeiten. Um dem Anliegen der Partizipation Betroffener Rechnung zu tragen, sollen künftig armutserfahrene Menschen bei der Planung und Durchführung von Projekten und Veranstaltungen einbezogen werden.  

Was sonst noch wichtig ist:

  • Sozialhilfe als langfristig gewinnbringende Investition: Die Anzahl der von der Sozialhilfe unterstützten Personen ist im Sinken begriffen. Die SKOS sieht dies als Resultat der effektiven Arbeit von Sozialdiensten.
  • Inklusion erfolgreich auf die politische Agenda gesetzt: Mit dem indirekten Gegenvorschlag zur Inklusions-Initiative erkenne der Bundesrat den dringenden Handlungsbedarf in der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen an, schreibt der Verein für eine inklusive Schweiz. Die Inklusions-Initiative bleibe jedoch weiterhin notwendig. 
  • Seit der Ratifizierung der UN-BRK im Jahr 2014 seien in der Schweiz die Möglichkeiten für Menschen mit Behinderungen, selbständig zu Wohnen, deutlich ausgebaut worden, so ein aktueller Beitrag in «Sozialpolitik». Trotzdem bleibe es ein weiter Weg zu einer vollständigen Wahlfreiheit der Wohnform. 

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