Eine Studie im Auftrag von SavoirSocial und SASSA hat detailliert die arbeitsmarktlichen Gegebenheiten des Sozialbereichs erhoben.
Ein positiver Befund ist, dass die Arbeitskräftestruktur gegenüber früheren Erhebungen professioneller geworden ist. 60 Prozent der Befragten verfügen über einen formalen Abschluss in einem sozialen Beruf, rund die Hälfte über eine Tertiärausbildung.
Die Studie untermauert die bereits in anderen Erhebungen festgestellten Schwierigkeiten vieler Organisationen im Sozialbereich, passendes Personal zu finden. 90 Prozent der Stellen könnten besetzt werden, jedoch nur in 60 Prozent der Fälle entsprechend der gewünschten Qualifikation und Frist.
Die Resultate bestätigen ebenfalls eine überdurchschnittliche Fluktuationsrate im Sozialbereich von 22 Prozent gegenüber 16 Prozent im schweizerischen Schnitt. Kleinere Betriebe hätten 2023 bis zu 60 Prozent der Stellen neu besetzen müssen. Mitarbeitende sozialer Organisationen weisen eine kurze Verweildauer und relativ hohe Kündigungsbereitschaft auf. Als Gründe werden hohe Arbeitsbelastung, andere Lohnvorstellungen oder der Wunsch nach Neuorientierung genannt.
Vielmehr als in der Rekrutierung bestehe deshalb die Herausforderung darin, die Fachkräfte zu halten. Ansatzpunkte dazu sehen die Autor*innen darin, die Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten, etwa durch verbesserte individuelle Entwicklungsmöglichkeiten, moderne Arbeitszeitmodelle und eine wertschätzende Arbeitskultur. Mit diesen Fragen befasst sich das Kompetenzfeld Arbeitsmarkt von Sozialinfo gegenwärtig intensiv. Wir empfehlen deshalb auch die Lektüre früherer Beiträge auf Sozialinfo.
Was sonst noch wichtig ist:
- Privat- oder Fachpersonen? KOKES veröffentlicht Empfehlungen zur bedarfsgerechten Zuteilung von Beistandspersonen.
- Mietzinsrichtlinien: Handlungsempfehlungen der FHNW und der Stadt Basel unterstützen Gemeinden, Sozialbehörden und kantonale Sozialdienste.
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Martin Heiniger
Fachredaktion Sozialinfo
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